OpenAI hat das Hardware-Startup „io“ übernommen – ein Unternehmen, das in den vergangenen zwei Jahren unter der Leitung von Apple-Designlegende Jony Ive und OpenAI-CEO Sam Altman im Verborgenen entwickelt wurde. Der reine Aktiendeal bewertet das Unternehmen laut Wall Street Journal mit 6,5 Milliarden US-Dollar. Mit der Übernahme wird Ive künftig gemeinsam mit seiner Designfirma LoveFrom die kreative Ausrichtung und Produktgestaltung von OpenAI verantworten.
„Ich freue mich sehr, mit Jony – dem aus meiner Sicht besten Designer der Welt – zusammenzuarbeiten“, schrieb Altman auf X. Ziel sei es, eine neue Generation KI-gesteuerter Geräte zu entwickeln.+
Mit Ive holt sich OpenAI einen der einflussreichsten Produktdesigner der Tech-Geschichte ins Boot – bekannt unter anderem für iPhone, iPod, iPad und Apple Watch. Die Partnerschaft bringt ihn an die Spitze einer neuen Technologiewelle: der generativen KI. OpenAI hat sein Konsumentengeschäft seit dem Launch von ChatGPT Ende 2022 stark ausgebaut. Zuletzt wurde Fidji Simo, ehemalige Meta-Managerin und Instacart-CEO, zur Leiterin der Verbraucheranwendungen ernannt.
Will OpenAI mit Apple konkurrieren?
Die Übernahme könnte OpenAI helfen, im Hardwarebereich direkt mit Apple zu konkurrieren. Apple selbst hat in den letzten Jahren Mühe, bei KI-Technologien mit Konkurrenten wie Google oder OpenAI Schritt zu halten. Nach Bekanntwerden des Deals fiel die Apple-Aktie um 2 Prozent.
Das io-Team – rund 55 Ingenieure, Forscher und Produktentwickler, viele davon mit Apple-Vergangenheit – wechselt vollständig zu OpenAI. Darunter auch namhafte Designer wie Scott Cannon, Evans Hankey und Tang Tan. Ive bleibt weiterhin Chef seiner unabhängigen Designfirma LoveFrom.
Neue KI-Geräte schon in der Entwicklung
Unter dem Dach von OpenAI soll io KI-basierte Geräte entwickeln. Altman und Ive arbeiten laut Medienberichten an einem Gerät, das über klassische Bildschirme hinausgeht. Die ersten Produkte sollen 2026 erscheinen. Ive soll dabei auch Einfluss auf zukünftige Versionen von ChatGPT nehmen.
In einem offiziellen Video beschreibt Altman das Ziel von io: eine Familie von KI-Geräten zu schaffen, die Menschen dabei helfen, „alle möglichen wunderbaren Dinge“ zu erschaffen. Ive ergänzte, dass ihn das erste Produktkonzept „völlig in Beschlag“ genommen habe – es sei die natürliche Weiterentwicklung seiner bisherigen Arbeit.
Erste Berichte über die Übernahmepläne gab es im März. Damals hieß es, Altman und Ive würden an einem Produkt arbeiten, das an die KI aus dem Film Her erinnert – ein persönlicher KI-Begleiter, der über klassische Geräte hinausgeht.